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Stadtkirche Unserer Lieben Frau

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatten die Friedberger eine Technik entwickelt Tuch zu bleichen und exportierten das „Friedberger Tuch“ in alle Welt.

Als Ausdruck des Glaubens wie des Bürgerstolzes wurde eine Pfarrkirche von den Ausmaßen einer Kathedrale geplant, die die gesamte Bürgerschaft (damals 3000 Frauen, Männer und Kinder) aufnehmen konnte. So wurde über einem romanischen Vorgängerbau (aus dem noch Altar und Taufstein stammen) die gotische Hallenkirche errichtet, ein geistliches wie bürgerliches Symbol.

1306 wurde der Chorraum geweiht, im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde das Hauptschiff vollendet.   Die geplanten Türme wurden nie vollendet – die Reichsburg fürchtete, dass in den massiv geplanten Türmen Geschütze aufgestellt werden könnten und veranlasste 1410 die endgültige Einstellung des Turmbaus.  

Seit der Reformation in Friedberg (1528 – 1552) ist die Stadtkirche evangelisch.

Der Reichtum der Friedberger hielt sich nicht lange. Im 19 Jahrhundert wurden zahlreiche Kunst- und Kirchenschätze verkauft um Renovierungen zu finanzieren und den Erhalt der Kirche zu sichern.   Wer in die Stadtkirche kommt, ist begeistert von der Harmonie des Raumes – der einheitliche Gesamteindruck der Halle entsteht durch die gleiche Höhe von Mittel- und Seitenschiffen und dem Abstand der großen Säulen. Vor allem aber fasziniert das Licht in der Kirche. Die durchgängig farbigen Fenster verwandeln das natürliche Licht in eine Pracht leuchtenden Scheins, der nach mittelalterlichem Verständnis das Licht im Reich Gottes vorwegnimmt.

Die 3 zentralen Fenster im Chorraum sind 1472 – 1482 in der Werkstatt des Friedberger Glasermeisters Konrad Rule entstanden. Etwa die Hälfte der Fenster wurden zur Jahrhundertwende von Alexander Linnemann geschaffen, der Rest von verschiedenen namenhaften Künstlern zwischen 1960 und 1994.  

Die Stadtkirche bietet einen repräsentativen Überblick über sechs Jahrhunderte der Kirchenfensterkunst (siehe Schaubild innen) und verbindet sie zu einem einladenden Ganzen.  

Der rote Sandstein trägt mit zur warmen Ausstrahlung bei, die zurückhaltende Ausstattung (nach einer Innenrenovierung in den 60er Jahren) gibt Menschen und Musik einen weiten Raum, der sich frei gestalten lässt.  

2010 Pfarrerin Susanne Domnick

priv.Stadtkirche
Stadtkirche

Blick auf die Stadtkirche von Süden

Die Stadtkirche Unserer Lieben Frau ist eine gotische Hallenkirche, die in der Zeit zwischen 1260 und 1410 erbaut wurde. Der Hallencharakter ist durch die Satteldächer über den Langhausjochen auch von außen gut sichtbar. Der nördliche Turm erhielt einen verschieferten hölzernen Glockenstuhl, weil die Burg Friedberg der Stadt die Vollendung des Steinturmes untersagte.

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Blick durch das Mittelschiff nach Osten

Der Chor wird durch einen Lettner vom Schiff getrennt.

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Blick durchs Mittelschiff nach Westen auf die Orgelempore

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Blick durch das Langhaus zum nördlichen Querschiff

Das romanische Altarziborium (1260) vor dem gotischen Lettner stammt aus der Vorgängerkirche.

 

 

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Lettner-Madonna um 1280

Maria strahlt weniger die Würde der Himmelskönigin aus, als mütterliche Freude über das Kind, das auf ihrer linken Hüfte ruht.

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Blick ins nördliche Querschiff und in den Chor

Der Hochaltar wurde 1306 geweiht. Das Sakramentshaus am Vierungspfeiler stammt von Hans von Düren (1482). Über dem Chorgestühl zeigen Bildtafeln Christus und die Apostel (1469).

Blick in den Chor auf die mittelalterlichen Glasmalereien der Friedberger Meister Henritz Heyl und Conrad Rule (1472).

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Die Nordseite des Chores mit der Sakristeitür mit Blattmaske aus Sandstein (1285) und Fuß des Sakramentshauses von Hans von Düren(1482).

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Heilige Juliana

Ausschnitt aus dem südlichen Chorfenster, Heilige Juliana (1482)

 

 

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