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Dekanatssynode trifft Entscheidung über Pfarrstellen bis 2024

Kirchengemeinden werden künftig enger zusammenarbeiten

Der Dekanatssynodalvorstand auf dem Podium bei der Synode

Bei ihrer Herbsttagung stellte die Synode des Evangelischen Dekanats Wetterau in Nieder-Weisel wichtige Weichen für die Zukunft.

In seinem Bericht an die Synode plädierte Dekan Volkhard Guth für eine engere Zusammenarbeit der Kirchengemeinden in Regionen. Derzeit entstehen im Dekanatsgebiet sieben bis neun Kooperationsräume in Bad Vilbel, Bad Nauheim und Ober-Mörlen, Karben, Niddatal-Wöllstadt, Florstadt-Reichelsheim, Butzbach und Münzenberg. „44 Kirchenvorstände haben bereits Beschlüsse über die Bildung von Kooperationsräumen gefasst, einige Gemeinden befinden sich noch miteinander im Gespräch“, berichtete der Dekan. Guth sicherte den Gemeinden zu, die Veränderungsschritte ohne Druck vornehmen zu können: „Die Regionen gehen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten voran.“ Eine gegenseitige Annäherung mit verstärkter Zusammenarbeit sei mit oder ohne Gemeindezusammenschluss möglich. Mit Blick auf die verschiedenen Veranstaltungen zur Regionalisierung sagte Guth: „Ich finde es ermutigend, mit wie viel guter Energie Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher Hoffnungsbilder von Gemeinde und evangelischer Kirche in der Region gezeichnet haben.“

Anpassung der Pfarrstellen an geringer werdende Zahl der Mitglieder

Die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer im Dekanat müsse sich an den Mitgliederzahlen orientieren, sagte Guth. Dabei setze das Dekanat eine Vorgabe der Landeskirche um, die Zahl der Pfarrstellen von 2020 bis 2024 jährlich um 1,4 Prozent zu kürzen. „Im Dekanat Wetterau werden von 44,5 vollen Pfarrstellen bis 2024 2,5 Stellen im gemeindlichen Pfarrdienst wegfallen. Angepasst wird in zwei Phasen: Bis Ende 2023 entfallen jeweils eine Viertelstelle in Nieder-Weisel und Münzenberg. Ebenso die halbe Jugendpfarrstelle des Dekanats, die seit 11 Jahren mit Birgit Müller besetzt ist. Eine weitere halbe Stellenkürzung wird im Kirchspiel Münster ausgewiesen. Bis Ende 2024 sollen dann jeweils in Petterweil und in Bad Vilbel um eine halbe Stelle reduziert werden. Auf einen Pfarrer, eine Pfarrerin kommen im Dekanat Wetterau dann weiterhin etwa 1800 Gläubige pro Gemeinde. Künftig werden Pfarrteams verstärkt den Pfarrdienst regional organisieren. Dabei soll die seelsorgerliche Ansprechbarkeit und die Zuständigkeit bei Kasualien für die Gemeindeglieder jedoch klar bleiben.

Einschnitte gibt es künftig auch im übergemeindlichen Pfarrdienst. Hier wird von derzeit 5,25 auf 4 Stellen gekürzt. Die Kürzung betreffe mit der Ruhestandsversetzung von Pfarrerin Barbara Wilhelmi vor allem die Kurseelsorge, berichtete der stellvertretende Dekan André Witte-Karp. Die Synodalen stimmten dem Pfarrstellenplan mit großer Mehrheit zu.

Diskussion um Jugendpfarrstelle

Ein Antrag der Evangelischen Jugend zur Erhaltung der halben Jugendpfarrstelle sorgte für Diskussionen unter den 85 anwesenden Synodalen. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen müsse einen hohen Stellenwert behalten, denn hier stelle sich die Kirche für die Zukunft auf, argumentierten die Jugendvertreterinnen Jenny Tokarski und Leonie Mihm. Pfarrer Dr. Klaus Neumeier hielt dagegen, das Dekanat sei mit zwei Jugendreferentenstellen und 7,5 Stellen im gemeindepädagogischen Dienst im Bereich Jugend auch ohne Pfarrstelle sehr gut versorgt. Dem Vorschlag des Dekanatssynodalvorstands, die halbe Jugendpfarrstelle zu Gunsten einer halben Springerstelle für Gemeinden wegfallen zu lassen, folgte am Ende eine knappe Mehrheit der Synodalen.

Sitz im DSV: Pfarrer Liebig folgt Pfarrerin Mick-Solle

Die Synode wählte Pfarrer Jörg Liebig aus Gambach und Ober-Hörgern in den Dekanatssynodalvorstand. Ein Sitz im DSV wurde frei, nachdem Pfarrerin Rita Mick-Solle nach 16-jährigem Engagement aus dem Dekanatssynodalvorstand zurückgetreten war.

Geistliche aus Indien zu Gast

Synodenpräses Tobias Utter begrüßte im Gottesdienst vor Beginn der Tagung eine Delegation von 10 Pfarrerinnen und Pfarrern aus der Partnerdiözese Amritsar. Die indischen Kirchenvertreter sind 15 Tage lang zu Gast in der Wetterau und in Gießen. Bei offiziellen Begegnungen werden sie u.a. im Zentrum Verkündigung der EKHN, im Hessischen Landtag und an der Universität Heidelberg Gespräche führen. Die Partnerschaft der Propstei Oberhessen mit der Diözese Amritsar in der Kirche von Nordindien besteht bereits seit 1984. 


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