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Einweihung

Orgel in der Friedberger Stadtkirche erklingt in neuem Glanz

Freuen sich, dass die Orgel in der Stadtkirche wieder erklingt (v.l): Kai Seeger und Thomas Heinemann (Bosch), Justus Henzel (Gottwald), Christa Kischbaum, Ulrich Seeger und Kilian Gottwald.

Am vergangenen Sonntag ist die alte und gleichzeitig neue Orgel der Friedberger Stadtkirche (wieder) eingeweiht worden.

 

Die letzten Pfeifen sind eingesetzt; neue Leitungen gelegt und das Gehäuse hat einen frischen Anstrich bekommen. Am vergangenen Sonntag ist die alte und gleichzeitig neue Orgel der Friedberger Stadtkirche (wieder) eingeweiht worden. Passend zum Sonntag Kantate („Singen“) spielte Kantor Ulrich Seeger sie im Gottesdienst zum ersten Mal nach der Restaurierung und Erweiterung in all ihren Facetten - von voll und tief bis zart und hell.

Als die ersten Töne erklangen, war die Gottesdienstgemeinde spürbar ergriffen, was Dekan Volkhard Guth mit den Worten „Haben Sie gemerkt, was wir in den vergangenen Wochen und Monaten vermisst haben?“ unterstrich. Neben Vertretern der beiden beteiligten Orgelbaufirmen nahmen auch Christa Kirschbaum, Landeskirchenmusikdirektorin, und Bürgermeister Dirk Antkowiak am Gottesdienst teil. Mitglieder der Dekanatskantorei begleiteten das Programm gesanglich.

Orgel-Einweihung Stadtkirche Friedberg: Erweiterung um um 11 neue Orgelregister

Am Pfingstsamstag vergangenen Jahres erklang die 1965 eingeweihte Bosch-Orgel in der Friedberger Stadtkirche zum letzten Mal. Danach wurde mit dem Ausbau der Pfeifen begonnen. Sie wurden gereinigt und neu intoniert, manche Bauteile waren zerschlissen und mussten ersetzt werden.

Die bisherige neobarocke Orgel mit ihren 44 Registern ist im Zuge der Restaurierung um 11 neue, romantisch geprägte Orgelregister erweitert worden. Sie geben der Orgel eine neue klangliche Perspektive, so Kantor Seeger, die dem Raum der Stadtkirche gerecht werde. Der ursprüngliche Klang war in den 60er Jahren verändert worden.

Orgel-Einweihung Stadtkirche Friedberg: Überlegungen zur Überarbeitung seit Ende der 90er Jahre

Die zusätzlichen Orgelwerke stehen auf den Seitenemporen. Ein neuer Spieltisch mit nun vier Manualen verfügt über modernste Technik, um die vielfältigen Möglichkeiten zur Verwendung der großen Palette von instrumentalen Klangfarben zu realisieren. „Im Prinzip haben Sie nun zwei Instrumente, die sich einen Spieltisch teilen“, erklärte Orgelbauer Kilian Gottwald. Er lobte den Mut der Kirchengemeinde, dieses Projekt umzusetzen.

Seit Ende der neunziger Jahre gab es erste Überlegungen zur Reinigung und klanglichen Überarbeitung der neobarocken Stadtkirchenorgel. Nach Gutachten, mehreren Angeboten und Konzeptionen beauftragte der Kirchenvorstand schließlich die Orgelbaufirma Bosch (Kassel) in Kooperation mit dem selbstständigen Orgelbauer Kilian Gottwald (Amöneburg). Sie waren in den vergangenen Monaten fast jede Woche in der Stadtkirche tätig. Jetzt erklingen neue Pfeifen und Elemente der Vorgängerorgeln gemeinsam. „Die älteste Pfeife ist von 1765“, sagt Seeger.

Orgel-Einweihung Stadtkirche Friedberg: Spenden gesammelt

Die Gesamtinvestition beläuft sich auf circa 500.000 Euro. 2012 wurde das Spendenprojekt „Wir ziehen alle Register“ ins Leben gerufen, seit 2021 werden Klangpatenschaften für die Orgelpfeifen vergeben. Hendrik Hollender, stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises Kirchmusik, bedankte sich bei allen Spenderinnen und Spendern, darunter Stadt, Sparkasse, Landeskirche und Dekanat. Die Restsumme von rund 170.000 Euro, so das Ziel aller Beteiligten, soll bis 2028 abbezahlt sein.

Schließlich wandte sich Guth mit einer Ansprache und anschließendem Segen an die gleichzeitig alte und neue Orgel: „Schön, dass du wieder da bist!“ Die Orgel, auf der Empore zwischen Himmel und Erde platziert, sei in vielen Punkten ein Gleichnis für Gott selbst. „Gott zieht alle Register um Menschen anzusprechen.“ Die Vielfalt an Tönen und Klangfarben sei ein Symbol für göttliche Fülle und Vielfältigkeit. „Wie der Wind die Pfeifen zum Klingen bringt, bringt Gottes Heiliger Geist uns zum Klingen.“

Ein Konzert am Sonntagabend mit Werken von Dvořák, Janáček und Rheinberger bildete den Abschluss der Einweihungsfeierlichkeiten.

Orgelpaten gesucht
Für die über 700 neuen Orgelpfeifen sucht die Kirchengemeinde nach wie vor Orgelpaten: für eine Orgelpfeife oder für mehrere Pfeifen eines Registers. Alle Spender erhalten eine Patenschafts-Urkunde und eine Spendenbescheinigung. Spendenkonto der Ev. Kirchengemeinde bei der Sparkasse Oberhessen: IBAN DE88 5185 0079 0242 0192 10.


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